Geheim, verborgen und gefährlich?

Apokryphe und biblische Schriften im kritischen Vergleich

Immer wieder liest und hört man in den Medien von sensationellen Textfunden, aufgrund derer die Jesusgeschichte neu geschrieben werden müsse. In der Regel ist die Rede von apokryphen Texten, die inhaltlich der Bibel nahe stehen, aber doch eine eigene Perspektive haben. Meist handelt es sich um beschauliche Texte, die entweder entstanden sind, als der Prozess der Kanonisierung der Schrift bereits abgeschlossen war, oder die deren Verbreitung im Unterschied zu biblischen schriften lokal bzw. regional begrenzt war.
Die Apokryphen geben uns einen Einblick in die Gedanken- und Erzählwelt des frühen Christentums und seines Umfeldes. Auch wenn sie keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erheben können, ist ihre Lektüre nicht ohne Gewinn.
Der Kurs stellt ausgewählte apokryphe Schriften vor und vergleicht sie kritisch mit den Schriften des biblischen Kanons. Dabei wird deutlich werden, wie manche apokryphe Schriften eine ganz eigene Wirkungsgeschichte innerhalb und außerhalb der Kirche entfaltet haben und warum diese vermeintlich geheimen Texte doch nicht die Verbindlichkeit des biblischen Kanons haben.